Ausstellung in Cheltenham 2009

Cheltenham Art Club & Kreis 34 – Vernissage 27.07.2009

Eröffnungsrede zur Gemeinschaftsausstellung des Cheltenham Art Club und des Kreis 34 in Cheltenham 2009

von Rainer Lynen/Christiane Christen, gehalten von Käthe-Charlotte Sablotzki-Weise/Christiane Christen
am 27.07.2009 im Beechwood Shopping Centre, Cheltenham
Sehr geehrte Herren Bürgermeister der beiden Partnerstädte Cheltenham und Göttingen, liebe kunstinteressierte Bürger, liebe Künstlerkollegen,

Mein Name ist Christiane Christen und an Stelle von Herrn Dr. Rainer Lynen unseres ersten Vorsitzenden der uns normalerweise repräsentiert, spreche ich heute für die Künstlergemeinschaft „Kreis 34“ aus der Universitätsstadt Göttingen.

Drei Künstler aus unserem „Kreis 34“ sind zu Besuch in Cheltenham, Frau Käthe-Charlotte Sablotzki-Weise, Herr Karl-Heinz Haselmeyer und ich.

Wir sind anlässlich der „Göttingen Festival Week“ hier, mit der Cheltenham das 58ste Jahr der Partnerschaft mit Göttingen feiert, und wir hoffen, dass unser künstlerischer Beitrag dem Programm für diese Woche etwas zusätzliche Farbe verleihen wird.

Wir sind sehr glücklich hier zu sein und wir freuen uns sehr über diese Gemeinschaftsausstellung von Cheltenhamer und Göttinger Künstlern.

Wir möchten uns bei der Stadt Cheltenham bedanken für die Einladung und bei dem Cheltenham Art Club für seine Unterstützung und die Organisation dieser Ausstellung.

Wir möchten uns auch ganz herzlich bedanken bei der Stadt Göttingen und bei dem Göttinger Partnerschaftsverein für Ihre Hilfe und die finanzielle Unterstützung, die dazu beigetragen hat, diese Ausstellung möglich zu machen.

Der Name unseres Vereins ist „Kreis 34“, auf Englisch „Circle 34“

Warum haben wir diesen Namen gewählt?

„Kreis“, das ist weil unsere Gedanken kreisen. Sie kreisen um die Kunst, und so bilden wir eine Gemeinschaft, die sich um das Thema Kunst herum gruppiert. Dabei hat die Zahl 34 nichts mit der Anzahl unserer Mitglieder zu tun, oder mit unserem Durchschnittsalter oder dem Alter unseres Vereins – wir feiern übrigens in diesem Jahr 40-jähriges Bestehen – sondern mit der ersten Göttinger Postleitzahl nach dem Krieg. Damals konnte man sich die deutschen Postleitzahlen noch merken, zumindest unsere, denn sie war zweistellig. Heute haben wir – im Namen des Fortschritts – vier Postleitzahlen für Göttingen und alle sind fünfstellig.

Wenn Sie unseren Beitrag zu der Ausstellung betrachten, dann fällt auf, das alles, was wir mitgebracht haben, an die Wand gehängt werden kann. Aus praktischen Gründen haben wir Bilder mitgebracht – in den verschiedensten Techniken zwar, Malerei, Radierungen und Photographien oder Collagen, aber eben alles zweidimensional, aus dem einfachen Grund dass sich diese noch am leichtesten per Bus von Göttingen nach Cheltenham transportieren ließen.

In unserer Künstlergemeinschaft kann jede Art von Kunst ausgeübt werden. Wir haben auch vier Bildhauer, deren Arbeiten aber für den Transport zu sperrig und zu schwer waren.

Wir hoffen, Sie werden unsere Bildhauer und deren Werke kennen lernen, wenn Sie zum Gegenbesuch nach Göttingen kommen.

Unsere Ausstellung wird Ihnen möglicherweise nicht gerade homogen vorkommen, doch ich möchte betonen, dass dies bei einer Gruppenausstellung zu erwarten ist, insbesondere, wenn die Zielsetzung der Gruppe Vielfältigkeit und die Verwirklichung des jeweils individuellen Stils der Mitglieder ist.

Wir stellen hier 14 unserer Mitglieder mit insgesamt 30 Werken aus. Wir hätten gerne mehr mitgebracht – und das hätten wir auch leisten können, da es in der Regel ganz schön lange dauert, bis man etwas verkauft.

Aber auch so, bei dieser begrenzten Auswahl an Arbeiten, werden Sie die einzelnen Mitglieder unserer Gruppe an ihrem individuellen Stil wiedererkennen können.

Und das ist, wie es sein sollte.

Ein Picasso hat auch nicht viel Ähnlichkeit mit einem Francis Bacon oder einem Max Ernst, auch wenn sie Zeitgenossen waren.

Und so verhält sich das auch bei uns.

Was aber hält uns dann zusammen als Künstlergruppe, wenn wir doch alle so verschieden sind? Die Gründe sind zahlreich. Zum einen ist es das bereits erwähnte Interesse an der Kunst, es ist aber auch die Erfahrung, dass man in einer Gemeinschaft mehr erreichen kann und erfolgreicher ist als ein Einzelner.

Eine ganz entscheidende Rolle für unseren Zusammenhalt spielt aber auch unser Interesse daran, das Künstlerhaus in Göttingen mit Leben zu füllen. Dieser Aspekt ist uns sehr wichtig.

Das Künstlerhaus ist ein sehr altes Haus, im Zentrum der Göttinger Fußgängerzone gelegen, und es beherbergt mehrere Künstlerateliers sowie eine Galerie, die lokale, nationale und auch internationale Künstler ausstellt.

Man nennt es auch das Lichtenberghaus, da vor ca. 230 Jahren der Göttinger Astronom, Mathematiker, Physiker und Philosoph Georg Christoph Lichtenberg dort gelebt und gelehrt hat.

Lichtenberg hat nur sehr bedauert, dass er auf seinen Reisen nach England immer seekrank wurde.

Er hieß Georg, wie die englischen Könige damals, und unsere Universität in Göttingen, die Georg August Universität heißt, wurde von einem englischen König gegründet, von Georg dem Zweiten, der gleichzeitig König von Großbritannien und Irland war und Kurfürst von Braunschweig-Lüneburg und Hannover.

Also, lassen Sie mich abschließend feststellen, dass ohne England Göttingen keine Universität hätte, und ohne Cheltenham, hätten wir heute hier keine Ausstellung.

Und damit überlasse ich Sie der Betrachtung der Bilder und wünsche Ihnen allen viele interessante neue Eindrücke.

Vielen Dank.

 

Fotos Christiane Christen und Hartmut Weise