Jahrgang 1948, geboren und aufgewachsen in Embsen bei Achim, Landkreis Verden. Im Raum Göttingen lebend (mit Unterbrechungen) seit 1972.
Schwerpunkte der künstlerischen Arbeit sind Fotografie (seit 1989 intensive Auseinandersetzung damit) und Bildhauerei (seit 1996 Weiterbildung durch regelmäßige Teilnahme an Seminaren).
Fotografie: Farben und Formen, Spuren, die mir begegnen wenn ich mit der Kamera unterwegs bin, werden gesammelt. Es wird ausgewählt, was innerlich anspricht. Das können Linien von Telegrafendrähten sein, abblätternde Farben an Hauswänden, abgerissene Plakatwände. Dabei sind die Motive nur die Ausgangspunkte für die Fotografien. Dieser digitale Fundus, ruht manchmal über Jahre, bis erhervorgeholt und daraus etwas Neues entwickelt wird. Das meint: auswählen, Größe festlegen, Farbabzüge in verschiedenen Größen, auf unterschiedlichen Materialien herstellen. Dann beginnt die schichtende (Fotodruckcollage) und/oder zeichnerische ( Fotozeichnungen) Arbeit, die immer auch seriell ist. Die Arbeit an diesen Bildern bedeutet, sich auf Zufälle einzulassen, zu experimentieren. So entstanden zuerst Serien aus zerschnittenen, neu zusammengefügten Bildern. Als nächstes Foliendruckcollagen: Auf der Suche nach Möglichkeiten der Verfremdung wurden Overheadfolien entdeckt, gut geeignet, um Fotografien übereinander zu schichten und zu neuen Bildinhalten zu komponieren. Jedes Bild hat ein Ausgangsmotiv, durch die Schichtung bedeutungslos geworden, weil etwas Neues herauskommt. In der Fotografie ist das Ziel, reale Gegenstände in die Abstraktion zu bringen. Dies geschieht durch Wahl des Ausschnittes, durch Zerlegung und neu Zusammensetzung, durch übereinander Schichtung. Mit diesen Bildern dann den Betrachter zu erreichen, ohne Botschaft, meist ohne Titel. Es bleibt jedem selbst überlassen, in den Bildern spazieren zu gehen und etwas für sich zu entdecken. Die so entstandenen Arbeiten sind losgelöst von der Örtlichkeit, die Orte sind lediglich später titelgebend für die Serien, die in der weiteren Bearbeitung entstehen.
Skulpturen: Auch hier geht es darum, Realitätsbezüge zu verfremden, nicht um Gestaltung wiedererkennbarer Objekte. Es geht um das Wechselspiel von Flächen, die gegeneinander stehen, ineinander übergehen. Um Rundungen die in Wölbungen übergehen, Steine, die dazu einladen, sie mit der Hand zu lesen. Ihre Glätte oder Rauheit, die für Empfindlichkeit oder Stärke stehen. Es geht um Abgrenzungen, um das Ausloten der verschiedenen Materialien. Die empfindlichen Steine, die mit großer Sorgfalt behandelt werden wollen, und die widerständigen, an denen man sich sehr abarbeiten kann um sie in die Form zu zwingen. Die Form ist immer abstrakt, der Stein wird in Schwingung versetzt, als würde er eine Leichtigkeit haben, die im Widerspruch zu dem Material steht. Immer bleibt eine Ursprünglichkeit des Steines stehen, Spuren des Steinbruches aus dem er kommt, Spuren von Ablagerungen durch Sedimente. Auch in der Steinbearbeitung wird der Zufall aufgenommen, Überraschungen zugelassen. Ohne Maschinen, mit den üblichen Bildhauerwerkzeugen, geht es um Spurensuche im Stein, um freilegen von Schichten, vordringen in das Innere des Steines.
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